Im Rahmen unseres Treffens fertigte
Wolf Helzle ein "Überblendungsbild" an. Dazu fotografierte er uns direkt von
vorne und brachte in der Foto-Bearbeitung jeweils die Augen genau in
Deckung miteinander. Unsere Gesichter - und auch schon die Augen -
verschwammen bei dem Verfahren ineinander. Dieses Verfahren bestand
daraus, dass Wolf bei zwanzig Porträts im Computer jedem Porträt in der
Photo-Bearbeitungs-Software die
Transparenz "fünf Prozent" gab. Ingesamt formten wir dann ein zu hundert
Prozent, also ganz untransparentes einzelnes Gesicht.
Im Jahr 1878 war zu diesem Verfahren eine erste
Publikation erschienen von einem Neffen Charles Darwins. Sir Francis
Galton befasste sich mit dem Übereinanderblenden verschiedener Porträts
die folgenden fünfzehn Jahre. Das klappte durchaus schon mit den
fotografischen Mitteln der damaligen Zeit. Ursprünglich hoffte Herr Galton
damit "den Kriminellen" und "den mit einer bestimmten Krankheit befallenen
Menschen" zu typisieren:
http://galton.org/composite.htm . Stattdessen stellte er fest:
Neutrale, allgemeine Gesichtszüge entstehen.
Was es durchaus gibt und was Forscher der University
of Glasgow 2016 publizierten (http://www.businessinsider.de/neue-studie-zeigt-so-sieht-die-deutsche-durchschnittsfrau-aus-2016-9#),
sind Unterschiede in den Summen der Gesichtszüge zwischen größeren
Regionen. Da war auch schon Sir Francis Galton 130 Jahre zuvor pfündig
geworden . Sein rechts abgebildeter "junger Jude", hergestellt aus
zahlreichen Jungen-Porträts, dürfte allerdings die gewünschte Aussage
verfehlen. Denn Juden sind eine überregionale Religionsgemeinschaft.
Mit dem Suchbegriff "Average
Faces" findet man heutzutage solche Bilder. |